Huhu!
Gestern war gefühlt der halbe ICE mit Jogginghosen bekleidet. Was haltet Ihr noch für angemessen? Kurze Hosen, Muskelshirt oder gar nackter Oberkörper?
Was habe ich mich früher immer aufgeregt, wenn hier die Aussiedler-Jung-Russen in ihren Jogginghosen den ganzen Tag herumrennen. War für mich völlig daneben.
Heute aber bin ich klüger geworden. Ich liebe Jogginghosen! Trage ich beim Zeitungszustellen und den ganzen Tag beim Apothekenbeliefern! Und zu den seltenen Anlässen, dass ich darüber hinaus mal privat in der Öffentlichkeit unterwegs bin, auch!
Klar regte sich da schon mal jemand beim Pharmagroßhändler, für den ich fahre, drüber auf: Können Sie sich nicht etwas angemessener kleiden? Meine Antwort: Sie können mich ja angemessener bezahlen! Dann kleide ich mich auch entsprechend! - Danach war dann Ruhe...
Ja, Lagerfeld hat ja Recht, wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Geht mir ja auch so. Aber das ist mir egal. Denn es gibt nichts praktischeres und bequemeres als Jogginghosen! Vor allem bei Regen ein riesiger Vorteil: Wenn die Kollegen dann mit nasser Jeans auf den Hof kommen, weil beim aussteigen und beliefern just ein Schauer runterkam und an der nassen Jeans den halben Tag ihre "Freude" haben, dann ist meine olle Jogginghose längst wieder trocken!
Anekdote am Rande: Zu Zugzählzeiten hatte ich eine normale Jeans an (ein Graus!). Aber sonst normale Kleidung. Da blökte mich mal eine DB-Kontrolleurin an: Ich müsse mich mindestens so kleiden wie meine Fahrgäste. Da habe ich sie dann gefragt, ob ich dann in der Arbeiter-S-Bahn im Blaumann kommen darf! War sie beleidigt und ich bekam Minuspunkte. Interessierte mich aber wenig... ;-)
Und wenn sich da jemand an der Jogginghose und den alten Klamotten stört, dann ist das dem sein Problem und nicht meines. Uralte Chucks mit Klimaanlage in Form von 5.412 Löchern und Rissen habe ich auch noch. Die trage ich dann bei meinen Zugfahrten wie nach Kiruna zum Beispiel! Dazu dann ein Hawaii-Hemd, fertig ist das Gesamtkunstwerk Blaschi.
Trotz des asozialen Outfits kommt es aber recht häufig vor, dass ich angesprochen werde auf Bahnhöfen z.B., wenn Leutchen eine Auskunft haben wollen. Die Aura muß also noch mehr hermachen als die Kleidung! ;-)))))))))
Nachts beim Zeitungszustellen hat das Tragen uralter, völlig verschlissener, verlotterter Klamotten aber einen Vorteil: All die Ganoven und Gangster schauen mich nur mitleidig an. "Den brauchen wir nicht zu überfallen! Die arme Sau ist ja noch ärmer als wir". Hat die letzten 24 1/2 Jahre jedenfalls funktioniert... ;-)
Schöne Grüße von
jörg