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Channel: ICE-Treff
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flexible Flexpreise (Antwort)

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"und an 18 Tagen um fünf Prozent klettern sowie an 20 Tagen um fünf Prozent sinken, je nach Reisetag. Wird es von den Kunden angenommen, soll es auf andere Verbindungen ausgeweitet werden."

Als ob die Kunden, die den Flexpreis nutzen, eine Wahl hätten *Augenverdreh*


Warum nicht. Ich habe auch eine BC50. Trotzdem kann ich mich bei einem Kurzurlaub entscheiden, ob ich Donnerstagabend, Freitag oder Samstagmorgen losfahre.
Ist es einen Tag früher 20 Euro billiger, sag ich mir vielleicht, dass sich dann die zusätzliche Übernachtung lohnt und man einen Tag gewinnt.

Wer so flexibel ist, fährt Sparpreis. Der Flexpreis ist für Leute, die sich eben nicht aussuchen können, wann sie fahren.

Das ist aber unlogisch.

1) Mit dem Flexpreis kann man sich, sobald man die Fahrkarte gekauft hat, nicht das Datum aussuchen, wann man von Köln nach Frankfurt fährt, nur die Uhrzeit. Wenn ich also für einen Ausflug mit den Tag vorher aussuchen kann, kann es trotzdem sein, dass ich vorher nicht weiß, wann ich losfahren möchte (vielleicht möchte ich ausschlafen). Der Flexpreis ist also sinnvoll für Leute, die sich die genaue Uhrzeit freihalten möchten.

2) Wenn man Leute hat, die sich nicht aussuchen können, an welchem Tag sie fahren, können sie trotzdem noch Sparpreise kaufen, wenn sie die Uhrzeit kennen. Wenn ich weiß, dass ich jeden Morgen um 7:13 Uhr den ICE nehme, kann ich auch einen Sparpreis kaufen.

Es wird aber meist vom mystischen Fahrgast geredet, der für 1 Euro die Stunde arbeitet, jeden Tag von Köln nach Frankfurt mit dem ICE fährt, Freitags aber mehrmals und weder weiß, wann die Arbeit anfängt, noch wann er aus dem Vorstandsmeeting des 1-Euro-Jobs abends wieder rauskommt und noch nichts von Streckenkarten oder BC100 gehört hat. Der mag vielleicht tatsächlich betroffen sein.

Gerechter ist es mit dem flexiblen Flexpreis. Das merkt man aber erst, wenn man einmal im überfüllten ICE gestanden und einmal nachts im ICE allein im Wagen gesessen hat und beides Mal den gleichen Preis bezahlt hat.
Klar, der Unterschied zwischen dem noch am Bahnsteig gekauften Sparpreis und dem Flexpreis wird kleiner. Aber der Flexpreis-Aficionado kann ja zwischen Köln-Deutz und Frankfurt-Flughafen zwischendurch noch im Outlet shoppen (wenn er nicht grad im Sprinter sitzt).

Ich bin aber offen für realistische Beispiele, die keine Spezialfälle sind, wo hier jemand sich durch flexible Flexpreise gesellschaftlich benachteiligt fühlen könnte.


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