Hallöchen!
Aber in rein technischen Dingen ist Vereinheitlichung und Vereinfachung das Nonplusultra. Oftmals geht es (...) darum, es (...) so einfach wie möglich zu machen. In der Informatik ist das Ziel der Vereinfachung, dass auch der älteste Mensch der Welt und auch das kleine Kind, welches gerade erfuhr, was ein Computer ist, auf Anhieb kapiert, wie man einen Computer denn so bedient.
Paß gut auf - Du willst bzw. wirst doch Informatik studieren! Wenn das dann bald alles für alle so einfach ist, dann braucht es ja gar keinen hochqualifizierten - gutbezahlten, gelle? - studierten Informatiker mehr... ;-)
Man wird immer Informatiker brauchen. Informatik ist ja so schön universal. Wäre ganz schön schlecht, wenn die Informatik sich selbst abschaffen würde, sobald man einen Bereich vereinfacht hat, zumal man nicht immer alles so superduper vereinfachen kann. Es ist ein Ziel, ob man dahinkommt, ist natürlich die andere Frage.
Und da ja "Retro" sowieso immer gut ist und das Vergangene immer das Beste, kehren wir bald zu den Wurzeln zurück. Und kaspern wieder mit der Lochkarte rum. Und dem guten alten Fernschreiber mit Lochstreifen! Wobei mir der englische Begriff "Teletypewriter" viel schöner gefällt. Jaaaa, das weckt Erinnerungen an meine Lehrzeit 1986 bis 1989 in der Bank! Damals schon konnte man mit so einem Fernschreiber quasi online nach Griechenland z.B. schreiben! Das durfte ich nämlich ein paar Male. Damit's nicht zu teuer wird, schreibt man den Text vor - der dann auf einem Lochstreifen parallel erfaßt wird. Dann bimmelte ich die Bank in Griechenland an und dann wurde der Lochstreifen eingelegt und zack, fertig war's. Viel schneller geht's online heute auch nicht...
Aber es war umständlicher und außerdem ließen sich damit nur schwerlich Smartphones realisieren. Da bräuchte man ja ständig Lochkarten mit sich schleppen... neee nee.
Fertig war's nur dann nicht, wenn man mal wieder den Lochstreifen falsch rum reingelegt hat in den Leser - da hätten dann die alten Kreter oder die noch älteren Ägypter ihre Freude dran gehabt: Es las sich dann alles sehr hieroglyphisch...
Also griechisch ist ja auch schon eine andere Schrift als die lateinische...
Also, lieber Bald-Studierender: Merke Dir das folgende Prinzip. Je komplizierter, desto besser. Denn wenn Du der einzige Fachmann bist und durchsteigst, bist Du unkündbar. Und Dein Einkommen ist gerettet.
Aber das ist so gar nicht das Prinzip der Informatik, zumal das ziemlich die Innovationen hemmen würde. Wie gesagt, würde die Informatik damit zu Ende sein, dass man alles vereinfacht hat... zumal das auch eine Weile dauern wird, besonders wenn man dann etwas neues erfindet. ;-)
Nicht, dass es bald nichts mehr zu informatiken gibt für Dich und Du womöglich zurückkehren mußt nach Bergedorf. Oder Touristen informieren darfst, die zwischen Tschechien und Wien herumfahren wollen.
Es wird immer was geben. Zur Not werde ich Lokführer. :-P
Sage also später mal nicht, ich hätte Dich nicht gewarnt!
Nö werde ich nicht, ich bin mir sicher, dass ich mit Informatik eine Zukunft habe.
In der Technik, also hier bei den Stromsystemen ist es das Ziel, dass der Hersteller eines Schienenfahrzeuges sich nicht erstmal in das Dikicht der Stromsysteme einfuchsen muss, sondern von vornherein weiß, für Europa brauch ich nur ein Stromsystem, also wenn meine Lok nicht gerade nach Peking können muss, dann brauch ich enstprechend nur ein einiziges Stromsystem und fertig.
Tja, Europa... Warum auf Europa begrenzen...
Zur Sache mit dem Stromsystem kommt dann ja zum Beispiel auch noch die Spurbreite.
Wieso auf Europa begrenzen? Weil es aktuell auf Europa am besten Anwendbar ist dank der EU. Danach müsste man mit den Nachbaren jeweils Verträge abschließen. Ich glaube, dass es schwer ist, Russland beispielsweise davon zu überzeugen, dass 25 kV besser sind als das, was die gerade so haben...
Dadurch sinken die Produktionskosten für Loks, die auch außerhalb nationaler Grenzen und teilweise auch innerhalb der nationalen Grenzen fahren sollen. Zusammen mit ETCS und komplett einheitlichen Zulassungsrichtlinien für ganz Europa böten sich dadurch völlig neue Möglichkeiten an. Lokomotiven und Triebwagen lassen sich flexibler einsetzen, die einigerorts noch vorhandenen Lokwechsel entfallen gänzlich, was einerseits mehr Effizienz bringt und andererseits auch dafür sorgt, dass innereuropäische Verkehre nicht vor irgendwelchen willkürlichen Grenzen halt machen müssen, zumindest in Kombination mit dem, was ich schon zuvor erläuterte.
Das klingt alles schön und visionär - aber will das überhaupt jemand? Nachher muß der bayerische Lokführer aus München dann durchfahren bis Warschau oder Sofia oder Zagreb.Abgesehen davon würden solch hochtrabenden Pläne dann sowieso in der Praxis an einem winzigen Detail scheitern. Im Zweifel paßt der Umlauf von Lok und Mensch nicht, so dass dann trotz aller Vereinheitlichung an der Grenze eh umgespannt wird - weil, was soll eine 182 im C.F.R.-Werk in Bukarest? Und in Eidelstedt kann niemand was mit einer portugischen LE 4700 anfangen, weil an der zwischenzeitlich die CP was verschlimmbessert hat. Dann muß erst wieder umständlich nachgefragt werden mittels Fernschreiber .... siehe oben ...
Schöne Grüße von
jörg
Was du beschreibst, ist ein rein personelles Problem, außerdem ein Problem der Bedienung. Hier wäre langfristig eine Vereinheitlichung möglich, sodass der, der eine 182 bedienen kann, auch eine 102 bedienen kann (102 ist die Škoda 109E, die zukünftig den RE auf der NIM bedient). Das ist kein Ding der Unmöglichkeit. Es muss nur ein Wille dazu sein und auch mehr Engagement seitens der EU und deren Mitglieder.