Bis vor wenigen Jahren war für den Gotthard-Basistunnel nur ein Stundentakt im Personenverkehr geplant. Das hätte viel Platz zwischen den Güterzügen, welche Hauptnutzer des Tunnels sein sollten, und den Personenzügen gelassen.
Dann aber plante man auf Halbstundentakt um. Das führte zu deutlich reduzierter Güterkapazität, weil die schnellen Personenzüge viele Trassen der langsamen Güterzüge fressen. Eine Überholmöglichkeit im Tunnel gibt es nicht, obwohl in der Schweizer Eisenbahn Revue angesichts des Halbstundentakts zumindest Vorleistungen dafür (nämlich Abzweigungen) gefordert wurden.
Um das Ganze noch schlimmer zu machen, hat der Kanton Uri noch einen (langfristig) zweistündlichen Halt auf seinem Gebiet durchsetzt - Montabaur am Gotthard. Um bei diesen Verbindungen die Knotenfahrzeit von einer Stunde zwischen den ITF-Knoten und Bellinzona zu schaffen, müssten sie nun mit Tempo 220 fahren. Kaum zu schaffen, wenn hier erreichbaren 180 km/h die Rede ist. Allerdings weiss ich nicht, mit welchem Rollmaterial diese Züge fahren sollen; gemäss Referenzkonzept 2025 enden diese Züge in Lugano, also kaum ETR 610 oder EC 250.
Lösungen?
- Eine weitere Güterzugtrasse vor den Personenzügen opfern?
- Halt in Altdorf aufgeben?
- Alle betroffenen Züge stärker motorisieren (bestelltung EC 250 anpassen)?
- Druckausgleich zwischen den Röhren zulassen?
- Knoten Bellinzona und Lugano aufgeben oder verzerren?
- Fahrzeitreserven opfern?
Nichts davon ist attraktiv... aber vielleicht laufen die Testfahrten ja besser als erwartet.