An welcher Stelle in der Buchhaltung? Im "Geld, das wir nicht eingenommen haben, weil der Kunde das Getränk so bekommen hat, statt es zu kaufen" - okay, da ist die Zahl realistisch.
Die Zahl spielt für die DB wohl aber eine gewisse Rolle.
Bei den realen Kosten dafür, daß der Kunde dieses Getränk bekommt, sehe ich den Wert deutlich niedriger, wenn man mal das Getränkeangebot zugrunde legt, das es außerhalb des 1.-Klasse-Bereichs der DB Lounges gibt (also Softdrinks aus dem Hause Coca-Cola + aufgesprudeltes Leitungswasser + ein paar einfache Heißgetränke).
Das wäre ein Ansatzpunkt zur Kalkulation, vergiss aber auch Bier/Sekt/Wein gerade *in* den 1.-Klasse-Bereichen der Lounges nicht, für eine "premium"-Klasse über der 1. Klasse sollte das meines Erachtens ein Gradmesser sein. Der Kunde kann und soll diesen Wert allerdings nicht wissen, so dass man (wie beim SP auch) eben selbst einschätzen muss, was einem welche Annehmlichkeit dann eben wert ist. Mein 7-10€ Beispiel ist demnach natürlich auch subjektiv gefärbt. 2,33-3,33€ Pro Getränk mit APS während der Fahrt und hinreichender Auswahl hätte ich frei von der Leber weg für angemessen gehalten.
Mit dem entgangenen Verkaufspreis zu rechnen halte ich für falsch. Im Zug ist die Alternative zu einem eventuell ausgeschenkten Freigetränk nämlich dann eher das mitgebrachte Getränk als das im Zug gekaufte. Natürlich nicht ausschließlich, aber zu einem Anteil > 50% würde ich schon schätzen. Anders als im Flugverkehr ist die Mitnahme von Getränken in der Bahn ja unproblematisch.
Es stellt sich halt die Frage, wie viele Getränke man geneigt ist mitzunehmen. Natürlich kann man mit drei Flaschen Cola und ner Thermoskanne voll Tee die Reise antreten, die Ergonomie (die einem 1.-Klasse-Fahrgast ja tendenziell wichtig ist) leidet aber etwas unter dieser Logistik, wenn man nicht mehr alleine reist erst recht. Bei einem Getränk stimme ich dir voll zu: Hier kalkuliert man am Besten mit dem Ladenpreis. Bei mehreren Drinks und/oder mehreren Reisenden würde ich in der 1. Klasse nicht voraussetzen wollen, dass alle alles selbst dabei haben. Wie man das konkret beziffert, ist natürlich eine Streitfrage, s.o. Ich würde weder den Laden- noch den Bordbistro-Preis ansetzen wollen, sondern irgendwas dazwischen, was halt leider fiktiv und von den persönlichen Präferenzen abhängig ist.
In anderen Ländern (ich verweise auf die USA) ist es in Restaurants übrigens nicht unüblich, "free refills" zu bekommen. Man bestellt eine Cola, und bekommt nachgeschenkt, bis man platzt. Und trotzdem kostet so ein Becher Cola mit refills nicht so viel, wie die Menge an Cola in einer Gastronomie in Deutschland kosten würde. Und man hört auch nicht vom reihenweisen Gastrosterben in den USA, weil die "free refills" die Gastronomen an den Rand des Ruins treiben.
Ich denke, dass es an Bord eines fahrenden Zuges eher um Lagerhaltung und Logistik geht, als den monetären Aspekt (gerade bei Soft- und Heißgetränken).