Hallo!
Man muss einfach nur verzichten können.
Kann ich ja. Wenn ich denn will. Aber wenn ich nicht will, mache ich es auch nicht.
Irgendwann wird sich ungesunde Ernährung in irgendeiner Weise rächen und ich meine nicht, dass man irgendwann so oder so sterben muss, doch wozu muss man sich sein Leben künstlich verkürzen?
Ich weiß, Gegenfragen sind nicht das stärkste Argument: Aber warum soll ich es künstlich verlängern? Nur damit ich in der verlängerten Zeit Dinge mache, die ich gar nicht machen möchte? Ergibt doch null Sinn!
Dein Körper kann anscheinend mehr damit klarkommen als bei normalen Menschen, aber trotzdem ist das langfristig nicht okay. Du wirst auf die Nase fallen damit, irgendwann wirst du es bereuen. Wann genau, das ist zwar nicht bekannt, aber irgendwann, tja irgendwann denkst du dir "Hätt ich bloß auf die Ärzte gehört und nicht mich meiner Faulheit hingegeben...".
Erstens ist es ja keine Faulheit. An anderen Tagen arbeite ich bekanntlich. Bereuen werde ich all mein Tun NIEMALS!!!!!
Dieses "ach, hätte ich das damals anders gemacht..." ist nämlich der allergrößte Humbug seit Menschengedenken. Meine Psychodame war jedenfalls völlig entzückt, als ich ihr sagte, dass ich so nicht denke. ALLES, wirklich ALLES, was ich gemacht habe, war richtig. Denn als ich damals so entschied und nicht anders, war ich ja überzeugt, dass es richtig ist. Da kann ich ja nicht im Wissen um das, was dann geschah, im Nachhinein sagen, hätte ich es mal anders gemacht. Zumal es ja völlig hypothetisch ist, wie es weitergegangen wäre, wenn ich anders entschieden hätte.
Glücklich sein ist ja immer was relatives. Eine ausgewogene Lebensweise kann auch glücklich machen.
Völlig richtig. Kann es. Es kann sogar sein, dass ich das irgendwann auch mal so sehe. Das weiß ich ja heute noch nicht. Aber wenn ich es so sehe, dass werde ich auch dann glücklich sein, wenn ich es umsetze. Nur mache ich mir darüber keine Gedanken - denn dann würde ich vor lauter Gedanken an die Zukunft völlig irre.
Nur ist es wahr, das bringt keine Sofortbefriedigung. Aber braucht es das? Wozu immer nur von der einen zur nächsten Sekunde denken und nicht langfristiger?
Warum?
Ich habe auch nicht die gesundeste Lebensweise, aber ich weiß zumindest, dass ich diese Lebensweise mittelfristig ändern sollte und bin mit Mittelmäßigkeit einfach mal nicht zufrieden.
Ist das nicht schrecklich inkonsequent? Du mußt Deine Lebensweise ändern, weil Du das willst, aber Du machst es nicht! Warum denn nicht? Du lebst also entgegen Deinem natürlichen inneren Willen! Warum? Warum machst Du denn nicht JETZT und HEUTE das, was Du anstrebst? Stattdessen gibst Du Dich heute den Dingen hin, die Du - irgendwann mal! - ändern willst. Fang doch HEUTE damit an! JETZT!
Außerdem, es gibt die seltenen Fälle, wo die Mehrheit auch mal Recht hat.
Allgemein: Das darf sie doch auch! Ich nehme für mich doch gar nicht in Anspruch, Vorbild zu sein oder der Mehrheit angehören zu wollen! Ich lebe so, wie ICH das für richtig halte und vertrete die Meinung, da wir hier grad zufällig auf das Thema kommen, eben auch offensiv.
Ach Blaschi, wenn du der Meinung bist, dass du damit glücklich wirst, ich wäre es auf Dauer nicht.
Verlangt doch auch gar keiner! Wäre doch auch langweilig. Stell Dir mal, wir wären alle so wie ich. Das wäre ja eine Katastrophe. ;-). Und für mich auch. Dann wäre ich ja mainstreamich ;-). Dann müßte ich als einziger in schwarz rumrennen, wenn ihr alle im Hawaii-Hemd herumlatschert.
Das liest sich bytheway wie bei einem pubertierenden Jugendlichen, welches keinen Bock mehr auf die "Alten" mehr hat und sich sooo frei fühlt, endlich weg zu sein von denen... so ein Glück ist da seehr relativ.
Erklär Du als junger Mensch mir mal, was an dem Glück jetzt relativ ist! Ich habe übrigens lange gebraucht, wieder "jung" zu werden ;-). Ansonsten habe ich Bock auf Menschen, die mein Leben bereichern. Die mir Input geben, gerne auch Kontra, die mich zum Nachdenken anregen, die mich überhaupt anregen zu geistigen Tätigkeiten. Und mit denen ich Spaß haben kann, Freude, Lachen. Und mit denen ich Schicksale teilen kann, wenn sie mir auch nahe gehen.
Also ich bemitleide dich, dass du dich so glücklich fühlst, obwohl der Zustand, den du beschreibst, nichts erstrebenswertes sein soll.
Doch! Glück ist immer ein erstrebenswerter Zustand! Wie jeder den bzw. das erreicht, ist jedem seine eigene Sache; sagt ja schon der Volksmund: Jeder ist seines Glückes Schmied!
Abgesehen davon hat Glück auch eine gewisse Ausstrahlung eben auf die Gesundheit. Denn wie Du richtig anmerkst, müßte ich längst tot sein. Wäre ich auch, würden nicht positive Gefühle und Gedanken und regelmäßiger Spaß, kindlicher Unfug und Humor dem gegenüberstehen!
Finden das deine Freunde denn auch so super, wie du so lebst?
Das sind nur zwei, wobei ich mit beiden wenig Kontakt habe. Auch das ist so gewollt. Das würde jetzt zu sehr weg vom Thema, aber vor Jahren habe ich nach einer großen Krise mächtig aufgeräumt und so ziemlich alle vor die Tür hinauskomplimentiert! Die durften einen Abgang machen. Alle restlichen sozialen Kontakte, die es beim Zeitungsaustragen weniger gibt, beim Apothekenfahren mehr, betrachte ich als Bekanntschaften, zu denen ich immer eine gewisse Distanz halte. Auch das so ein Lebensmotto von mir mittlerweile. Zu allem eine gewisse Distanz haben. Nicht zufällig mache ich deswegen Jobs, wo ich "draußen" bin, möglichst wenig eingebunden in eine Struktur, in eine Organisation und wo ich weitgehend autark und selbständig arbeite. Hat eine Weile gedauert, bis ich den Zusammenhang verstanden habe, aber als es dann "klick" machte; peng, es fiel mir wie Schuppen von den Augen!
Naja, dann lebt man ganz glücklich im hier und jetzt... in der Zukunft dann aber lebt man ganz grottisch. Dass man das nicht mehr bemerkt, ändert nichts daran. Man ist vielleicht damit zufrieden, sollte es aber nicht sein, wie ich finde.
Lese Dir das in einer stillen Stunde noch mal durch. Und dann merkst Du vielleicht, was das für ein Dappes ist, was Du das schreibst. Denn das ist DEINE Sicht der Dinge. Die ist ja auch okay. Nur ist es nur wenig angebracht, deswegen andere, die es anders sehen, bevormunden zu wollen. Und am besten dabei ist, dann quasi noch Angst und Schrecken verbreiten zu wollen: "Du wirst unglücklich sein!". So ein bißchen wie die Kirche, die mir erst einredet, dass ich ein böser Sünder bin, um mir dann anzubieten, die Absolution zu erteilen; cleveres Geschäftsmodell! In etwa so, als fahre ich mit dem intakten Auto in die Werkstatt, die mir sagt, alles Schrott, aber wir reparieren das wieder. Ja, ich werde keine Karriere mehr machen, nicht reich werden, monetär, und auch sonst nichts Bleibendes hinterlassen auf der Welt; in den Geschichtsbüchern wird der Blaschi nicht drin stehen. Das ist aber alles auch noch nie mein Ehrgeiz gewesen und nicht mein Anspruch. Ich lege auf andere Dinge wert.
Ich kann Dich aber in gewisser Weise durchaus verstehen. Bist ja noch jung; die Karriere vor Augen. Nun habe ich ungefähr 25 Jahre mehr auf dem Buckel als Du, was auch nicht sehr viel ist im Vergleich zu anderen Älteren. Aber eben doch mehr Erlebnisse, sowohl positiver als auch negativer Art. In Deinem Alter habe ich die Welt auch durchaus noch anders betrachtet, allerdings schon damals anders anders als die anderen ;-). Deswegen bin ich auch nicht sauer, dass Du es nicht verstehst - das kommt noch. Oder auch nicht. Du wirst Deinen Weg machen, ich gehe meinen weiter. Nur werden wir uns darüber sicherlich irgendwann nicht mehr austauschen können, weil Du dann irgendwo erfolgreich in einer Chefetage rumwerkelst, reich bist und für das Forum hier gar keine Zeit mehr hast und ich dann ja sowieso schon nicht mehr da bin.
Schöne Grüße von
jörg